Jasper im Wald

Wie ich bereits erzählte, lieben wir lange, ausgedehnte Spaziergänge. Unsere Zweibeiner ebenfalls. Sie sind geradezu verrückt nach der Ruhe und Einsamkeit in der Natur. Dafür fahren wir mit dem Womo gerne an die verschiedensten Orte in unserer Umgebung. Mal etwas weiter weg oder so richtig in die Ferne.

An manchen Tagen gönnen sich Herrchen und Frauchen dann mal ein lecker Bäckerkuchen zum Kaffee oder machen sich nach der Schnüffeltour ein super Frühstück. Gönnjamins halt!

Meistens sitzen sie draußen vor dem Womo, genießen Kaffee, Wetter und den herrlichen Ausblick, während wir Schlappohren die Umgebung schnüffelnd erkunden. Beim Schnüffeln gibt es eigentlich eine ziemlich sichere Tatsache, wer schnüffelt, der findet! Und wir Schlappohren meinen auch, wer findet, darf es verputzen!

Die Zweibeiner sind da leider ganz anderer Auffassung. Irgendwie scheinen sie das Prinzip von Suchen- Finden- MEINS nicht zu verstehen! Gemeine Spielverderber! Vor allem für Frauchen müssen einige Fundstücke von uns eine arge Zumutung sein, was ihre schauerlich hohen Ausrufe erklären würde.

Anfangs habe ich vor Schreck bei ihren Tönen, meine Beute sofort wieder ausgespuckt, bis ich gemerkt habe, dass ich eben nur schneller sein muss, als ihr Ausruf und die Beute flink verputzen sollte.

Basset Hound im Wald, auf der Suche nach Spezialitäten wie ein Bloodhound.
Jasper schaut sich um

Es hat schon so einiges an Flüche und Verwünschungen gegeben, wegen dem was wir erschnüffelt und mit Glück auch mal verspeist haben. Und ich habe den Eindruck, je mehr die Fundstücke stinken, desto hysterischer wird Frauchens hoher Ausruf. Merkwürdig diese Zweibeiner!

Dabei lassen sie ja nichts unversucht, um uns diesen Spaßtrieb auszureden! Schon in unserer Welpenstube haben sie mit etlichen Leckerlis und netten Worten mit uns daran gearbeitet, ein NEIN oder AUS auch zu befolgen. Aber mal ehrlich, doch nicht für immer und jedesmal!

Wir Bassets haben nicht ohne Grund die Charaktereigenschaft stur und dickköpfig! Und wozu nützt einem die Supernase, wenn man seinem Schnüffelrausch nicht mit Erfolg und Glücksrausch beenden kann?

Der Versuch, uns mit einem Leckerli gefüllten Sack zu beschäftigen, war ja eine kurzen, einmaligen Moment lang ganz spaßig, aber ganz bestimmt kein Ersatz für die zig Gerüche und Leckereien um uns herum.

Taddy auf der Suche nach Leckereien im Wald bei einem Spaziergang. Mal sehen, ob er etwas finden wird und erfolgreich wie ein Bloodhound ist.
Taddy im Schnüffelrausch

Weil die Zweibeiner uns auf den Spaziergängen leider mit viel zu viel Aufmerksamkeit beobachten und somit unsere Erfolgsaussichten eher gering sind, was für eine Supernase schon fast ein Drama ist, haben wir uns eine neue Strategie ausgedacht.

Wir Schnüffelnasen sind ja recht eigen, wenn es um den Platz geht, an dem wir unseren Stinker gerne platzieren. Die Auswahl dafür bedarf ausgiebiger Schnüffelarbeit und macht einen Vierbeiner schon auch mal unruhig, wenn es zu lange dauert. Zweibeiner manchmal leider auch!

Aufgeregtes Hin- und Herlaufen, dabei die Nase dicht am Boden. Schnüffeln und noch mehr schnüffeln. Und die Zweibeiner warten geduldig, weil sie zu wissen glauben, was jetzt folgt.

Mit dieser Schnüffeltechnik habe ich mich also beim letzten Waldspaziergang in die Seite begeben. Ein bisschen hier geschnüffelt, ein bisschen dort und dann stieß ich auf einen wahnsinnig guten Geruch. Sämtliche bassetspezifischen Nervenzellen in meinem Körper waren in heller Aufregung. Meins, meins, meins!

Während die Zweibeiner noch daran glaubten, dass ich wieder in sehr anstrengender Art und Weise nach dem richtigen Platz für den Stinker suche, lief ich in voller Aufregung dem Geruch entgegen. Schnüffel, Schnüffel, gefunden und zack ins Maul. Igitt und auch so gleich wieder freiwillig ausgespuckt!

Da kommt auch schon Frauchen angeflitzt, sieht auf mein wahnsinnig gut riechendes, ekelhaft schmeckendes Fundstück und ruft in schauerlich hohen Ton zu Herrchen rüber:“ Oh, ist das ekelig! Er hat einen blutigen Tampon fressen wollen!“

Darauf erwiderte Herrchen, der ein entspanntes Gemüt hat und so schnell nicht aus der Ruhe gebracht werden kann, mit belustigter und nach Stolz klingender Stimme: “ Mach doch nichts, das ist halt der Bloodhound in ihm!“ Ich liebe Herrchen!

Der Bloodhound in mir

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